Verabschiedung von Univ.-Prof. Dr. Ruth Zimmerling

Seit mehr als 35 Jahren ist sie dem Institut für Politikwissenschaft verbunden. Über viele Jahre hat sie das Institut maßgeblich geprägt. Nun verabschiedet sich Univ.-Prof. Dr. Ruth Zimmerling zum 30. September 2021 in den Ruhestand.

Ihre wissenschaftliche Karriere begann sie 1984 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mainzer Institut für Politikwissenschaft. 1989 promovierte sie hier mit einer Arbeit zum Thema „Externe Einflüsse auf regionale Integrationsprozesse: Zentralamerika und Andenpakt“. Ab 1991 folgten dann Lehraufträge an den Universitäten Köln, Stuttgart, Frankfurt am Main und Bamberg, die Vertretung einer C3-Professur für Internationale Beziehungen an der Universität Frankfurt/M. und Tätigkeiten als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bamberg und dann an der TU Darmstadt, wo sie sich 2002 mit einer Arbeit zu „Influence and Power: Variations on a Messy Theme" habilitierte. Anschließend vertrat sie eine C4-Professur für Politische Theorie an der Universität Hamburg. Im April 2003 wurde sie als Professorin für Politische Theorie an die JGU berufen und kehrte damit an das Mainzer Institut für Politikwissenschaft zurück.

Internationale Erfahrungen, die sie schon zum Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere am damaligen Lateinamerika-Schwerpunkt unserer Instituts sammeln konnte, begleiteten sie auch während ihres weiteren akademischen Werdegangs: Sie war Visiting Fellow an der University of Tampere in Finnland und der Australian National University in Canberra, Fernand Braudel Senior Research Fellow in Florenz/Italien, Gastprofessorin an der Universität Graz und am Middlebury College in Vermont/USA, Cátedra Extraordinaria "Ernesto Garzón Valdés" am Instituto Tecnológico Autónomo de México (ITAM) in Mexico City, Vice President des „Tampere Club“ in Finnland sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Akkreditierungsagentur des Baskenlandes.

Sie engagierte sich als Mitglied des Vorstands in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW), Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte, war Mitglied in der PVS-Redaktion und ist nach wie vor Mitglied der Ethik-Kommission der DVPW.

Auch an der JGU erwarb sie sich große Verdienste. In unserem Fachbereich Sozialwissenschaften, Medien und Sport war sie u. a. Prodekanin für Studium und Lehre, langjähriges Mitglied des Fachbereichsrats sowie Vorsitzende des BA-Prüfungsausschusses und des Ausschusses für Studium und Lehre. Über den Fachbereich hinaus engagierte sie sich als Mitglied im Zentrum für Lehrerbildung, im Koordinationsausschuss des Forschungszentrums für Sozial- und Kulturwissenschaften Mainz (SOCUM), im Senat sowie im Senatsausschuss für Studium, Lehre und wissenschaftliche Weiterbildung. Und bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand war sie die Gleichstellungsbeauftragte des Senats.

Am Institut für Politikwissenschaft war sie in zwei Amtszeiten Geschäftsführende Leiterin und als Programmbeauftragte für Mainz federführend am Aufbau des trinationalen Masterstudiengangs „European Studies“ mit den Universitäten von Dijon und Opole beteiligt.

Aber damit ist kaum etwas darüber gesagt, wie verdient sie sich um die Mainzer Politikwissenschaft gemacht hat: Sie engagierte sich über viele Jahre unermüdlich für das Institut, trug erheblich zu dessen Weiterentwicklung und der hier angebotenen politikwissenschaftlichen Studiengänge bei und prägte nicht zuletzt das Theorieverständnis mehrerer Generationen von Studierenden. Neben der eigenen Forschung, die in einer Vielzahl von Publikationen resultierte, war es ihr in ihren Lehrveranstaltungen, die eine enorme inhaltliche Breite von Themen abdeckten, immer ein besonderes Anliegen, den Studierenden die theoretischen Grundlagen der empirischen und normativen Politikwissenschaft zu vermitteln und sie zu einer (wissenschafts-)theoretisch fundierten, analytisch klaren Auseinandersetzung mit politikwissenschaftlich relevanten Fragestellungen zu befähigen.

 

Das Kollegium des Instituts für Politikwissenschaft bedankt sich bei Ruth Zimmerling für ihren langjährigen, außergewöhnlichen Einsatz ganz herzlich und wünscht ihr für ihren neuen Lebensabschnitt Gesundheit, alles Gute und weiterhin viel Schaffenskraft!

 

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