Handlungs- und Gestaltungsspielräume demokratischer Politik werden in jüngerer Zeit immer häufiger in Frage gestellt:
Die Erwartungen der Bürger*innen an den Staat gehen weit über die Herstellung und Bewahrung von innerer, äußerer und sozialer Sicherheit hinaus. Vielmehr steht die Verteilung von Wohlstand, die Regulierung von Märkten und die „Produktion“ einer Vielfalt von anderen öffentlichen Gütern wie Verbraucher-, Umwelt- oder Datenschutz im Vordergrund. Politische Entscheidungen werden daher unter Bedingungen hoher Komplexität und angesichts einer Vielzahl von – um Berücksichtigung konkurrierenden – Interessen getroffen.
Zudem können Nationalstaaten aufgrund von Globalisierungsprozessen und zunehmender zwischenstaatlicher Interdependenz de facto immer weniger als souveräne Akteure aufgefasst werden, die selbstbestimmt ihre Angelegenheiten im Inneren und ihre Beziehungen nach außen regeln. Vielmehr müssen wir sie als vernetzte und in vielerlei Hinsicht abhängige Akteure begreifen, deren Entscheidungsspielräume sich in einem komplexen Geflecht inter- und supranationaler Beziehungen verringern.
Diese offensichtlichen Grenzen staatlicher Handlungsspielräume weisen zugespitzt auf eine zentrale Frage hin: Über welche Gestaltungs- und Steuerungsmöglichkeiten verfügen politische Akteure diesseits und jenseits nationaler Grenzen in einer politisch und ökonomisch globalisierten und vernetzten Welt?
Im Studiengang M.A. Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen werden Sie sich mit dieser Frage auf der Grundlage aktuellster Forschungsergebnisse theoriegeleitet und methodisch fundiert auseinandersetzen.
Das Institut empfiehlt in Form von Studienverlaufsplänen eine Reihenfolge bei der Belegung der Module. Diese Empfehlung soll es ermöglichen, das Studium innerhalb von vier Semestern abzuschließen. Jedoch können Sie Ihren Studienablauf auch individuell gestalten und von der Empfehlung abweichen.
Den empfohlenen Studienverlaufsplan finden Sie gemeinsam mit der Prüfungsordnung, dem fachspezifischen Anhang und dem Modulhandbuch im Download Center.
Sie besuchen ein für Modul 6 ausgewiesenes Seminar aus dem Kursangebot des Instituts für Politikwissenschaft und wählen dazu aus dem Angebot unserer Kooperationspartner eine „passende“ Vorlesung. Eine Vorlesung ist dann „passend“, wenn sie es Ihnen ermöglicht, einen Aspekt des Seminars zu vertiefen. Welche Vorlesung(en) das ist (sind), entscheiden Sie. Nehmen wir z. B. an, Sie nehmen teil an einem Seminar zur Klimapolitik. Dann bietet es sich möglicherweise an, zur Ergänzung eine Vorlesung aus den Wirtschaftswissenschaften zu hören, etwa zu „Collective Decision-Making“. Vor diesem Hintergrund erarbeiten Sie dann in Absprache mit dem/der Seminarleiter*in selbständig einen Studienbericht. Der Studienbericht ist nichts anderes als eine Hausarbeit, die „interdisziplinär orientiert“ ist. Sie muss folglich den Anforderungen an eine Hausarbeit genügen. Die zentralen Ergebnisse Ihrer Untersuchung präsentieren und diskutieren Sie dann im darauf folgenden Semester im Kolloquium des Bereichs, zu dem Ihr*e Seminarleiter*in gehört. Die Präsentation soll in der Regel nicht länger als 15 Minuten dauern.
Die Bewertung beruht auf dem Gesamteindruck aus schriftlicher und mündlicher Leistung. Die mündliche Leistung bestätigt oder korrigiert den Eindruck der schriftlichen Leistung; das ist sowohl nach oben als auch nach unten möglich, aber maximal im Umfang von +/- 1,0. Es müssen beide Leistungen erbracht werden, und zwar mit mindestens ausreichendem Ergebnis.
Bitte beachten Sie: es sind bei Einhaltung der Regelstudienzeit zwei Varianten möglich: Sie können Vorlesung und Seminar im selben Semester besuchen, etwa im 3. Semester. Bei dieser Variante haben Sie eine solide Entscheidungsgrundlage: Sie können mit Hilfe des kommentierten Vorlesungsverzeichnisses in Jogustine ein Seminar bei uns und eine dazu passende Vorlesung der Kooperationspartner suchen. Noch solider ist diese Grundlage dann, wenn Sie zunächst das Seminar besuchen und dann im darauf folgenden Semester eine dazu passende Vorlesung wählen.
Zur Wahl stehen u. a. die folgenden Vorlesungen unserer Kooperationspartner (vorbehaltlich Änderungen):
- Publizistik: „Politische Kommunikation“ (WS)
- Soziologie: „Sozialstruktur und Gesellschaftsvergleich“ (SoSe), „Wirtschaftssoziologie“ (ab WS 25/26)
- Wirtschaftswissenschaften: „Social Choice“ (SoSe)
- Rechtswissenschaft: „Humanitäres Völkerrecht“, „Kollektive Friedenssicherung“ (SoSe)
- Geschichtswissenschaft: „Einführung in die Neueste Geschichte“ sowie „Längsschnitt/Internationale Beziehungen“ (SoSe)
- Philosophie: „Einführung in die Praktische Philosophie“ (SoSe), „Einführung in die angewandte Ethik“ (WS)
Häufig wird die Frage gestellt, welche Prüfungsleistungen in der Vorlesung erbracht werden müssen. Was die Vorgaben des Institut für Politikwissenschaft angeht: keine. Sie müssen allerdings dafür sorgen, dass Sie in der Vorlesung nicht „inaktiv gesetzt“ werden, und das tun Sie, indem Sie gegebenenfalls die Studienleistungen erbringen, die die Person, die die Vorlesung leitet, von Ihnen erwartet.
Im Rahmen des Praxismoduls können Sie ein Praktikum von mindestens 9 Wochen machen oder ein kürzeres Praktikum mit Lehrveranstaltungen kombinieren oder nur Lehrveranstaltungen besuchen. Zu Ihrer Verfügung steht eine große Bandbreite von Angeboten
- aus dem BA Politikwissenschaft, Kernfach, Aufbaumodul/Praxismodul: in den Seminaren zur Berufsqualifikation oder Methodenanwendung erhalten Sie jeweils 3 LP;
- des Studium Generale: Es muss in einem Semester sowohl die Vorlesung gehört als auch die dazugehörige Übung besucht werden: 6 LP;
- des ISSK: Sprachkurse. Es gilt die vom ISSK ausgewiesene Anzahl von LP;
- des ZDV: EDV-Kurse. Sofern sie im gesamten Semester wöchentlich angeboten warden: 3 LP;
- anderer „Anbieter“ an der JGU (außer dem Hochschulsport). Es gilt die vom „Anbieter“ ausgewiesene Anzahl von LP. Bitte lesen Sie die entsprechende Information im Modulhandbuch, was zu tun ist, wenn es sich hierbei um eine Vorlesung handelt.
Sobald Sie sich für das Praxismodul in Jogustine anmelden, haben Sie Zugriff auf den Moodle-Kurs „Praktikum“. Dort finden Sie alle relevanten Informationen zum Praktikum sowie eine Checkliste der Aspekte, die es zu beachten gilt (vom Formular für die Bescheinungung, dass es sich um eine Pflichtleistung handelt, bis zu den Hinweisen für den Praktikumsbericht).
Die Leistungen, die Sie im Rahmen des Praxismoduls erbringen, werden nicht automatisch in Jogustine verbucht, sondern müssen anerkannt werden. D.h.: sobald Sie die erforderlichen 12 Leistungspunkte erworben haben, wenden Sie sich bitte per Mail an den*die Praktikumsbeauftragte*n (derzeit Dr. Annette Schmitt), so dass der Anerkennungsbescheid für das Prüfungsamt erstellt werden kann.
Allgemeine Informationen zur Praktikumsorganisation erhalten Sie unter folgendem Link:
Mit einigen Praktikumsstellen haben wir Kooperationen. Diese Liste wird ständig aktualisiert.
Allgemeine Informationen zu den Modulprüfungen wie zum Beispiel Abgabefisten etc. finden Sie auf der Seite Modulprüfungen unter dem folgenden Link:
Unter Bedingungen gesellschaftlicher Komplexität sowie zunehmender Globalisierung und Internationalisierung werden Absolvent*innen nachgefragt,
– die selbständig denken können und gleichzeitig teamfähig sind,
– die in der Lage sind, politische und ökonomische Zusammenhänge im nationalen und internationalen Kontext zu analysieren, kritisch zu reflektieren und ihre Ergebnisse in konkrete Lösungsvorschläge zu übersetzen sowie
– darüber nachvollziehbar und ansprechend zu kommunizieren.Dazu bilden wir Sie im Rahmen des M.A. Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen aus.
Damit befähigen wir Sie zu Tätigkeiten in diesen Berufsfeldern
- in der Politik: als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen in Parteien, Fraktionen, bei Abgeordneten, in Ministerien, Regierungsbehörden, internationalen Organisationen, Nicht-Regierungsorganisationen
- in politiknahen Bereichen: in politischen Stiftungen, im politischen Journalismus und in der Politikberatung
- in der Markt- und Meinungsforschung, der Öffentlichkeitsarbeit, in Unternehmensberatungen und anderen privatwirtschaftlichen Unternehmen
- in der Wissenschaft: als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen an Universitäten, Fachhochschulen und privaten Forschungseinrichtungen.
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