"The essence of political science ... is the analysis of choice in the context of constraints.“
(Gabriel A. Almond und Stephen J. Genco)
Handlungs- und Gestaltungsspielräume demokratischer Politik werden in jüngerer Zeit immer häufiger in Frage gestellt:
Die Erwartungen der Bürger*innen an den Staat gehen weit über die Herstellung und Bewahrung von innerer, äußerer und sozialer Sicherheit hinaus. Vielmehr steht die Verteilung von Wohlstand, die Regulierung von Märkten und die "Produktion" einer Vielfalt von anderen öffentlichen Gütern wie Verbraucher-, Umwelt- oder Datenschutz im Vordergrund. Politische Entscheidungen werden daher unter Bedingungen hoher Komplexität und angesichts einer Vielzahl von - um Berücksichtigung konkurrierenden - Interessen getroffen.
Zudem können Nationalstaaten aufgrund von Globalisierungsprozessen und zunehmender zwischenstaatlicher Interdependenz de facto immer weniger als souveräne Akteure aufgefasst werden, die selbstbestimmt ihre Angelegenheiten im Inneren und ihre Beziehungen nach außen regeln. Vielmehr müssen wir sie als vernetzte und in vielerlei Hinsicht abhängige Akteure begreifen, deren Entscheidungsspielräume sich in einem komplexen Geflecht inter- und supranationaler Beziehungen verringern.
Diese offensichtlichen Grenzen staatlicher Handlungsspielräume weisen zugespitzt auf eine zentrale Frage hin: Über welche Gestaltungs- und Steuerungsmöglichkeiten verfügen politische Akteure diesseits und jenseits nationaler Grenzen in einer politisch und ökonomisch globalisierten und vernetzten Welt?
Im Studiengang M.A. Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen werden Sie sich mit dieser Frage auf der Grundlage aktuellster Forschungsergebnisse theoriegeleitet und methodisch fundiert auseinandersetzen.